Fast 6 Jahre sind bereits nach der grössten Tragödie in der Geschichte der Associação Chapocoense de Futebol vergangen doch diese ist immer noch allgegenwärtig. Bei den Fans, bei den Einwohnern der Stadt Chapecó, bei den Verantwortlichen des Klubs und nun auch beim Luxemburger McLover:
Am 28. November 2016 stürzte der LA-Mia Flug 2933 auf dem Weg zum Finale der Copa Sudamericana nach Kolumbien kurz vor dem Flughafen Rionegro ab und riss fast die gesamte Mannschaft mit in den Tod. Die Spieler, die wir nie mehr vergessen sollten, hiessen: Ananias, Matheus, Biteco, Canela, Caramelo, Danilo, Dener, Gil, Gimenez, Lucas Gomes, Josimar, Kempes, Filipe Machado, Arthur Maia, Marcelo, Bruno Rangel, Cléber Santana, Sérgio Manoel, Tiaguinho, und Thiego. An der Trauerfeier am 3. Dezember 2016 nahmen neben Staatspräsident Michel Themer und der FIFA Präsident Gianni Infantino weitere 20.000 Trauergäste teil. Seit dem Unglück ehren die Fans in jedem Spiel in der 71. Minute die 71 Opfer mit dem Schlachtruf: "Vamos, vamos Chapé!"
Dass "Chapé" den Gewinn der Copa Sudamericana nach dem abgesagten Finale dennoch zugesprochen bekam, ist nichts im Vergleich was dieser Klub erlitten hat und war für die Fans nicht mal im Ansatz ein schlechter Trost. Der Aufbau einer neuen Mannschaft gestaltete sich in der Folge sehr schwierig, dank der Solidarität vieler brasilianischer Mannschaften, die ihre Spieler an Chapecoense ausliehen, konnte sich der Klub noch einige Saisons in der obersten Liga halten doch dann folgte der Absturz doch nun ist Chapecoense zurück und zwar bei Torrausch im neugegründeten Campeonato Brasileirão. Dort gehen nun alle 20 Teams mit den gleichen Vorraussetzungen an den Start doch "Chapé" hat grosse Ziele, denn mit McLover hat man einen richtigen Startrainer aus Europa an Land gezogen. In seinen bisherigen 14 Saisons konnte der Luxemburger bereits in Polen 2 Titel gewinnen, in Russland waren es deren sogar 3 und dieser Erfolg setzte sich in Italien ohne Unterbrechung vor: mit Hellas gewann McLover in seiner ersten Saison die Coppa Italia, ehe er 2021-3 mit den "Gialloblù" das zweite Mal in seiner Karriere die Europa League gewinnen konnte.
Allerdings sind diese Erfolge erstens in Brasilien rein gar nichts wert und zweitens lief es in der vergangenen Saison bei Hellas nicht sehr gut: die Qualifikation zur Europa League wurde verpasst, so dass man nun auf die Coppa Italia hoffen muss. Zurück zu "Chapé": der Spielbetrieb wird grösstenteils in 4er ZATs gespielt, was für McLover keine unbekannte Konstellation darstellt. Man beginnt mit einem sehr wichtigen Heimspiel gegen Sport Club International, ehe man zu Botafogo, dem Ex-Klub von Clarence Seedorf, reisen muss. Anschliessend kommt mit Fluminense ein richtiger Spitzenklub zu Besuch, denn diese werden von Dominik trainiert, der 2022-1 Meister mit Inter wurde, man kennt sich also. Den Abschluss bildet dann das Auswärtsspiel bei Ceará. Weitere Trainer, denen McLover bereits mehr oder weniger öfters in seiner Karriere begegnet ist, sind DenBatic, Don Marco (wenn auch nur als irischer Ligaleiter), Marco1985 sowie Sir Topse. Das Feld ist also hochklassig bestückt doch das ändert nichts an der Zielsetzung: "Chapé" will früher oder später Meister werden und warum nicht bereits in dieser Saison? Das Minimalziel wird auf jeden Fall Platz 6 lauten: dies liess McLover per Videobotschaft mitteilen, genauere Ausführungen des Luxemburgers wird man dann in der nächsten Ausgabe lesen können.
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